British Railways, später British Rail (BR), nutzte verschiedene Bezeichnungsschemata für ihre Lokomotiven und Triebwagen.

Auch nach der Privatisierung der Staatsbahn wenden die neuen Bahngesellschaften das zuletzt geltende Schema an.

Bezeichnungsschema 1948

Mit der Bildung von British Railways 1948 war es notwendig, für die übernommenen sowie die neu anzuschaffenden Fahrzeuge ein einheitliches Bezeichnungsschema zu entwickeln.

Übernommene Lokomotiven

Die Klasseneinteilung der Vorgängergesellschaften wurden unverändert übernommen. Zusätzlich erhielten sie eine Nummerierung, die sich an das System der London, Midland and Scottish Railway (LMS) angelehnte. Nach- und Neubauten der British Railways sowie die Lokomotiven kleinerer Bahngesellschaften wurden entsprechend den Bauarten der Vorgängergesellschaften eingeordnet.

Neu angeschaffte Diesel- und Elektrolokomotiven und -triebwagen

Die Nummerierung von elektrischen Triebwagen erfolgte in jeder Region separat beginnend ab 001. Dieseltriebwagen wurden anfänglich nicht einheitlich bezeichnet. Innerhalb einzelner Regionen wurden später eigene Nummernsysteme eingeführt.

Zur Unterscheidung der elektrisch angetriebenen Fahrzeug nutzte man ein System, welches schon so ähnlich bei der LNER genutzt wurde. Wechselstromlokomotiven erhielten das Kürzel „AL“ und Wechselstromtriebwagen das Kürzel „AM“ vorangestellt.

Die Eastern und die North Eastern Region nutzen ein ähnliches System zur Bezeichnung der Dieselrangierlokomotiven. Dreiachsige dieselelektrische Lokomotiven erhielten das Kürzel „DEJ“, dreiachsige dieselhydraulische oder dieselmechanische Lokomotiven „DJ“ und zweiachsige dieselmechanische und dieselhydraulische Loks „DY“.

1955 führte man für alle Diesellokomotiven von British Rail ein einheitliches Bezeichnungssystem ein. Es basierte auf dem Format Dx/y.

Die erste Ziffer (x) gab die Leistung der Lokomotive in 100 hp an und die zweite Zahl (y) stand für eine bestimmte Baureihe. Eine D1/1 bezeichnet zum Beispiel eine Lokomotive mit 100 bis 199 hp (etwa 75–148 kW).

1962 wurden die Baureihenbezeichner nochmals geändert.

Die Southern Region übernahm das Nummerierungs- und Bezeichnungssystem der Southern Railway und führte es weiter.

Bezeichnungs- und Nummerierungssystem ab 1957

Durch die Verdrängung der Dampflokomotiven sowie die fortschreitende Beschaffung von Diesel- und Elektrolokomotiven wurde es erforderlich, für diese Fahrzeuge ein neues Bezeichnungsschema einzuführen. Das neue System wurde jedoch nur für Diesellokomotiven eingeführt. Früher beschaffte Dieselrangierlokomotiven wurden umgezeichnet.

Dampf- und Gasturbinenlokomotiven sowie vor 1948 beschaffte Diesel- und Elektrolokomotiven behielten ihre alte Bezeichnung. Einige Lokomotiven erhielten dennoch das Kürzel „D“ oder „E“ vor die Betriebsnummer.

Diesellokomotiven

Das Nummerierungssystem basierte auf der neuen an die Lokomotivenleistung angepasste Typenbezeichnung, die für die Diesellokomotiven eingeführt wurde.

Bei der Umnummerierung wurde keine Rücksicht auf frühere Nummern genommen. Mit der Außerbetriebnahme der letzten Dampflokomotiven im August 1968 entfernte man das Vorzeichen „D“.

Elektrische Lokomotiven

Wechselstromlokomotiven mit einer Leistung von 2000 bis 2999 PS erhielten Nummern von E2000 bis E2999. Lokomotiven mit einer größeren Leistung wurden in den Nummernbereich ab E3001 eingeordnet. Die Lokomotiven mit einer Leistung von 5000 PS erhielten den Nummernbereich ab E3201 aufwärts.

Gleichstromlokomotiven erhielten den Nummernbereich ab E5000 und Zweikraftlokomotiven (Gleichstrom-Diesel) erhielten Nummern ab E6000.

Nummernsystem ab 1973

Ende der 1960er Jahre führte British Rail das Computersystem TOPS ein. Dies machte eine komplette Umnummerierung aller Fahrzeuge erforderlich.

Das neue System basierte auf einer maximal sechsstelligen Zahl. Die ersten zwei oder drei Ziffern gaben die Klasse und die letzten drei Ziffern die Seriennummer an. Während die Lokomotiven nur einen zweistelligen Klassenbezeichner erhielten, ist dieser bei den Triebwagen dreistellig.

Unterklassen erhielten eine in der ersten Stelle der Seriennummer veränderte Kennzeichnung. Als Trenner verwendete man einen Schrägstrich. Die Unterklasse 47/3 zum Beispiel beginnt ab der Nummer 47301.

Bei der Umzeichnung wurden weitgehend die letzten beiden Nummern der alten Kennzeichnung übernommen.

Die Umzeichnung der Triebwagen bereitete aufgrund der vielfältigen Fahrzeuge und Nummernschemata größere Schwierigkeiten. So war es erforderlich, dass die Nummerierung der Triebwagen nochmals geändert werden musste.

Zur Unterscheidung einzelner Triebwageneinheiten der Southern Region nutzte man folgendes System:


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